Zukunftsräume

Die Katholische Kirchengemeinde St. Bonfiatius Wunstorf ist zusammen mit dem Bistum Hildesheim in einen Immobilienprozess eingestiegen. Das Bistum wird in naher Zukunft nur noch die Hälfte aller bistumseigenen Gebäude erhalten können.

Der Prozess

In dem Prozess geht es nicht nur um Gebäude, sondern um neue Wege und Konzepte: Wir wollen Zukunftsräume neu denken und gestalten, um den Glauben weiterhin erlebbar zu machen.

Wie viele Gebäude werden benötigt, um das pastorale Leben in der Gemeinde weiterhin leben zu können? Welche Perspektiven eröffnen sich uns?

An dieser Stelle werden Sie aktuell über die einzelnen Schritte des "Immobilienprozess" und die Ergebnisse informiert. Der Prozess soll Ende 2023 abgeschlossen werden.

Phasen des Immobilienprozess

Wo stehen wir heute:

1. Phase

In der 1. Phase hat sich eine Projektgruppe gebildet, die aus Gemeindemitgliedern und einer Gruppe aus dem Generalvikariat des Bistums besteht. Außerdem wurde ein Kontrakt (= schriftliche Vereinbarung) zwischen dem Bistum und der Pfarrgemeinde geschlossen.

2. Phase

Die 2. Phase bestand darin zu sammeln und zu sichten. Als erstes haben wir eine Gemeindeumfrage gemacht. Danach wurde in den Ortsteams, im Pfarrgemeinderat und im Kirchenvorstand diskutiert wohin wir uns als Pfarrgemeinde entwickeln wollen. Außerdem haben wir mit den Gesamtbürgermeistern, den Ortsbürgermeistern und mit Politikern gesprochen. Auch im Rahmen der Ökumene haben wir informiert und waren im Gespräch auf den unterschiedlichen Ebenen. Das Ergebnis dieser Phase wurde auf einer Pfarrversammlung bekannt gegeben, zu der alle Gemeindemitglieder eingeladen waren.

Hier noch einmal die wesentlichen Punkte:

  • An allen Kirchorten gibt es eine lebendige Ökumene, die aber unterschiedlich ausgeprägt ist.
  • Seitens der Politik und dem öffentlichen Leben werden wir vor allem durch unsere Kindertagesstätten (Kitas) wahrgenommen. Hier ware es wünschenswert, wenn wir uns mehr am öffentlichen Leben beteiligen und so stärker wahrnehmbar wären.

3. Phase

In der 3. Phase sollten wir Perspektiven entwickeln. In dieser Phase haben wir unsere Kirch- und Segensorte in den Blick genommen und für die gesamte Pfarrgemeinde St. Bonifatius ein Pastorales Konzept: „Gemeinde zukunftsfähig gestalten“ geschrieben.

Dabei wurde deutlich, dass sich die Kirchorte St. Hedwig und St. Konrad in den letzten Jahren zu reinen Gottesdienstorten entwickelt haben. Ein Gemeindeleben mit Treffen von Gruppen oder anderen Veranstaltungen ist nicht mehr vorhanden. Auch die Versuche in St. Hedwig Touristenseelsorge zu etablieren ist nicht gelungen. In St. Hedwig ist nach dem Sonntagsgottesdienst noch Kirchkaffee. 

Auch in St. Marien ist der Schwerpunkt der Gottesdienste in unterschiedlichen Formen am Wochenende, häufig mit einem anschließenden Treffen. Hier gibt es eine Gruppe, die sich um den Bibelgarten kümmert. Daneben gibt es noch die Seniorengruppe, die sich einmal im Monat trifft. 

In St. Bonifatius ist ein aktives Gemeindeleben durch unterschiedliche Gruppen vorhanden. Außerdem findet hier vorwiegend die Vorbereitung auf die Sakramente Erstkommunion und Firmung statt. Als wichtiger Kommunikationspunkt ist nach den Sonntagsgottesdiensten im Pfarrheim der Kirchkaffee. Die Pfadfinder haben in der Kita/Frankestraße ihre Räumlichkeiten und sind immer wieder bei unterschiedlichen Aktionen in der Gemeinde engagiert. Außerdem sind die drei Kindertagesstätten, die zur Pfarrgemeinde gehören, in der Kernstadt angesiedelt. Diese Segensorte sind wesentlich für das Pastorale Konzept.  

Voraussetzung zum Leitbild und einige Auszüge aus dem Pastoralen Konzept „GEMEINDE ZUKUNFTSFÄHIG GESTALTEN“ machen dies deutlich. Das Leitbild setzt voraus, dass in der gesamten Pfarrgemeinde St. Bonifatius, mit allen Kirch- und Segensorten die Grundvollzüge der Kirche gelebt werden und aus dem alles geschieht:

  •  Matyria/Verkündigung
  • Liturgia/Gottesdienste
  • Diakonia/ Liebe am Nächsten
  • Koinonia/Gemeinschaft.

Dies soll in der gesamten Pfarrgemeinde geschehen und nicht an jedem Kirch- oder Segensort. Aber an jedem Kirch- und Segensort geschieht etwas von dem Ganzen. Wir begreifen uns als eine Generationenkirche, die tolerant und offen für jedermann ist. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts und Ausgleichs durch das Erleben von Gemeinschaft, über konfessionelle Grenzen hinweg, stärkt den Einzelnen und ist ein Dienst an der Gesellschaft.

Unsere Pfarrgemeinde soll einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten, in dem wir aufmerksam auf die achten, die ausgegrenzt sind und diese mit denen zusammenbringen, die nach Gemeinschaft auch abseits des Gottesdienstes suchen.

Stellen wir den Menschen in den Vordergrund und machen Gemeinschaft erlebbar: Generationsübergreifend – Inklusiv – Tolerant – Unterstützend – Nachhaltig.

Dies sind nur wenige Auszüge aus dem Konzept, das wir uns als Pfarrgemeinde gegeben haben und in Zukunft umsetzen wollen.

4. Phase

Nachdem wir alles zusammengetragen haben und in zwei Pfarrversammlungen, in der Immobiliengruppe, in den Ortsteams, im Pfarrgemeinderat und im Kirchenvorstand in langen Sitzungen diskutiert haben und der Pfarrgemeinderat eine Empfehlung abgegeben hat, hat der Kirchenvorstand mit Mehrheit folgendes am 13.02.2025 beschlossen:

  • Wunstorf bleibt als einziger Kirchort und wird zum Zentrum der Pfarrgemeinde ausgebaut.
  • Die anderen Kirchorte St. Hedwig, St. Marien und St. Konrad werden zu Gottesdienstorten und deren Gebäude gehen ab Anfang 2026 in den Verkaufsprozess.
  • Der Kirchort St. Bonifatius wird eingebunden in die Entwicklung des Familienzentrums der Kitas St. Bonifatius/ Frankestraße, Amtsstraße und Mühlenaue.

5. Phase

Nach diesem Beschluss beginnt jetzt die 5. Phase der Umsetzung.

Was bedeutet das?

Wir werden im Laufe des Jahres 2025 für den Kirchort St. Bonifatius und die Kitas eine Machbarkeitsstudie beauftragen. Davon erhoffen wir uns, wie und in wie vielen Abschnitten der erste Teil des Beschlusses umgesetzt werden kann.

Außerdem werden wir an den einzelnen Kirchorten St. Marien, St. Konrad, St. Hedwig mit den Ortsteams zusammen überlegen welche Möglichkeiten es gibt, Gottesdienste an den Orten zu feiern. Zum Teil haben wir schon mit den evangelischen Gemeinden Kontakt aufgenommen, der sicherlich intensiviert werden muss, um über Möglichkeiten zu sprechen, wie weit wir die ev. Kirchen und eventuell die Gemeindehäuser mit nutzen konnen. In St. Marien/Rehburg gibt es erste Gesprache mit dem DLRG, ob sie uns einen Raum in der ehemaligen Kita der Gemeinde vermieten. Der DLRG wird das Gebaude voraussichtlich übernehmen. Auch wenn alle Gebäude dem Bischöflichen Stuhl gehören, d.h. Eigentum des Bistums sind, wird die Aufgabe bleiben, eine möglichst gute Nachnutzung fur die Objekte zu finden.


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